Schreibselbude

Sinn und Unsinn – Was mir so durch den Kopf geistert

Seit gestern habe ich eine Fliege in meiner Wohnung. Sie heißt Eusebia. Sie sagte mir natürlich ihren Namen nicht. Sie ist recht verschwiegen. Ich taufte sie so. Alle Einzelfliegen in meiner Wohnung heißen Eusebia. Aber auch Spinnen. Beide Arten von Getier versuche ich aus der Wohnung zu bugsieren. Bei Spinnen gelingt das immer. Bei Fliegen meistens. Aber diese Eusebia mag in der warmen Wohnung bleiben. Denn draußen ist es viel kühler, als in der Wohnung. Ich habe alle Fenster und Balkontüren offen um die Wärme in der Wohnung zu vermindern. Jeglicher Versuch meinerseits sie zu überreden nach draußen zu fliegen, wird stoisch von ihr ignoriert. Sie liebt es um mich herumzusurren, auf mir zu landen. Auch mein Wegwedeln mit der Hand wird beflissentlich ignoriert.

Inzwischen muss man ja froh sein, dass sich ein Insekt in eine Stadtwohnung verirrt. Also ich bin nicht froh, aber alle reden davon, dass es immer weniger Insekten gibt und dass dies schlecht ist. Auch für uns Menschen. Bei Bienen verstehe ich das ja noch. Bei Mücken will ich es nicht verstehen und bei Fliegen nervt es.

Fliegende Glühwürmchen (Leuchtkäfer) besuchen mich nächtens auch. Wenn ich in den Hitzeperioden im Dunklen meiner Wohnung sitze, alle Fenster und Balkontüren aufgerissen, damit es in der Wohnung abkühlt und über Kopfhörer ein Hörbuch höre, dann fliegen sie rein. Wahrscheinlich angelockt durch die leise glimmenden LEDs der diversen elektronischen Geräte. Meist finden sie von alleine wieder nach draußen. Und wenn nicht, dann helfe ich ihnen.

Eusebia klebt, während ich hier schreibe, an der Wand. Links vom Monitor. Als ob sie beobachtet, was das große Ungetüm mit so viel leckerem Salz auf der Haut da wohl machen wird. Wenn Eusebia wüsste, dass ich über sie schreibe, wäre sie geehrt.

Ihr ist es aber egal und sie entschließt sich das Weite zu suchen.

Ich bin ja noch immer relativ neu im Fediverse unterwegs. Als Elon Musk mit dem Gedanken spielte Twitter zu kaufen, war mir das dann doch ein bißchen zu viel des Seltsamen.

Ich gehöre nicht zu den Twitter-Hassern, mich nervt auch keine Werbung, weil ich keine sehe oder Tweets, die mir unwillkommen in die Timeline gespült werden. Ich arbeite mit Tweetbot und da wird keine Werbung durchgereicht. Und ich arbeite mit Listen und die, die mir am Herzen liegen und die so normal sind wie ich, sind dort in einer speziellen Liste. Also kein Ärger.

Warum bin ich dann zu Mastodon? Wie eingangs erwähnt, war mir der geplante Einstieg von Elon Musk zu dubios und ich wollte mal etwas Neues ausprobieren.

Schon relativ früh hatte ich mich mal mit Mastodon beschäftigt. Aber damals erschien es mir einfach zu kompliziert oder ich hatte einfach nicht den nötigen Nerv dazu.

Jetzt schien die Zeit reif zu sein, mich dem Fediverse hinzugeben und mich auf Mastodon anzumelden. Ich dachte ich sollte möglichst eine große Instanz wählen und eröffnete auf mastodon.social den TomInMuc-Account. Wie damals im Februar 2008 auf Twitter, dauerte es eine Weile bis ich ein paar Follower hatte und auch einigen Menschen folgte.

Es dauerte eine Weile bis ich die “Regeln” und die Zusammenhänge innerhalb des Fediverse verstand. Teilweise verstand! Aber so, dass es erstmal ausreichte. Dann stellte ich fest, dass die lokale Timeline und die föderierte unendlich viele Tröts im Sekundentakt durchreichte, auch als ich die Sprache änderte. Ich forschte weiter und stellte fest, dass auf kleineren Instanzen die lokale und die föderierte Timeline übersichtlicher sind. Und da ich Münchner bin, erstellte ich einen Account auf muenchen.social namens Tomate. Ich postete auf #neuhier und @pallenberg@mastodon.social boostete meinen Beitrag und schnell fand ich dadurch Follower.

Mit TomInMuc hatte ich mir selbst ein Korsett auferlegt. Ich bin eher ein Mitleser, als ein Vielschreiber. Ich wollte auch nicht einfach nur meine Tweets auf Mastodon durchreichen. Also formulierte ich sie anders und ausführlicher. Was auf Twitter nur kurz angebunden war, war auf Mastodon wortreicher. Vielleicht war es einfach auch nur das Gefühl mehr Zeichen zur Verfügung zu haben. Keine Ahnung.

Im Tomaten-Account schrieb ich über andere Dinge. Weil ich keine Wiederholungen von Twitter und dem TomInMuc-Mastodon-Account auf dem Tomaten-Account wollte. Ich fühlte mich befreiter und gleichzeitig “geborgener”.

Mit der Zeit kristallisierte sich jedoch heraus, dass 3 Accounts (Twitter, TomInMuc-Mastodon, Tomate-Mastodon) zu viel Aufwand waren. Auch fand ich es irgendwie “unehrlich” mit zwei verschiedenen Accounts durch die Mastodon-Welt zu schreiten. Zu schreiben.

Aus diesem Grund werde ich den TomInMuc-Account auf Mastodon bald schließen.

Seit meiner Kindheit wird der Vollmond für schlechten Schlaf verantwortlich gemacht. Sätze, wie “Du hast schlecht geschlafen? Es ist Vollmond, kein Wunder, dass du schlecht geschlafen hast!” oder “Ich habe wegen des Vollmonds so schlecht geschlafen.” waren gang und gäbe.

Für mich war die Sache immer ganz klar. Der Vollmond ist schuld. Aber ich schlief auch öfters bei Neumond schlecht und so suchte ich im Internet nach Informationen. Tatsächlich stieß ich dann auf die Einschätzung, dass ein Vollmond nichts mit schlechtem Schlaf zu tun hat. Untersuchungen hätten dies ergeben.

Heute las ich die Zeitschrift Test von Stiftung Warentest (07/2022) und entdeckte folgende Information unter der Überschrift “Stört Vollmond den Schlaf?”

Ja. Forschende der University of Washington in Seattle haben den Einfluss des Vollmonds auf Men- schen 2021 untersucht: An der Studie beteiligten sich 464 Stu- dierende aus Seattle und 98 An- gehörige des indigenen Volkes der Toba in Argentinien, die teils auf dem Land, teils in der Stadt leben. Alle bekamen Tracking. Armbänder, die das Schlafverhal- ten erfassten. Unabhängig von Lebensumständen schliefen alle Teilnehmenden bei Vollmond 30 bis 80 Minuten später ein, die Nachtruhe verkürzte sich um 20 bis 90 Minuten. Die Forschen- den vermuten, dass die veränder- te Schwerkraft des Vollmonds den Schlummer stört.

Aha. Aber ändert sich die Schwerkraft des Vollmonds? Ist es nicht vom Abstand des Mondes zur Erde abhängig, ob die Schwerkraft stärker oder weniger stark wirkt? Egal, ob Voll- oder Neumond?

Eine Freundin schenkte mir das Hörbuch von John Ironmonger “Der Wal und das Ende der Welt”. Früher habe ich viele Bücher gelesen, stellte es aber irgendwann fast ein, weil es so viel an anderen Dingen (Social Media, Zeitungen, Zeitschriften) zu lesen gibt. Und Netflix, Disney+, Amazon Video sind auch nicht ganz schuldlos an meiner verminderten Leselust von Büchern. Welche Prioritäten man eben so für sich setzt.

Als die heißen Tage begannen und ich abends und nachts alle Fenster und Balkontüren aufriss und kein Licht in der Wohnung machen wollte (schließt das Licht des Fernsehers mit ein), begann ich mit dem Hörbuch. Da ich von Haus aus faul bin, wird es keine fundierte, von allen Seiten beleuchtete, Rezension werden. Nur kurz meine Eindrücke sollen hier wiedergegeben werden.

Ein kurzer Einwurf sei hier noch erlaubt. Ich habe mal selbst einiges geschrieben. In Jugendjahren. Kurzgeschichten. Super-Short-Stories, wie ich es nannte. Kurz und prägnant und überraschend. In der Fachoberschule sollten wir zum Beginn der Weihnachtsferien Bücher, die uns gefielen, mitbringen und daraus vorlesen. Ich brachte eine meiner Kurzgeschichten mit. Und konnte sie auch vorlesen. Nach dem Vorlesen war Schweigen in der Klasse und der Deutschlehrer meinte dann: “Das ist von Hemingway, oder?”. Ich daraufhin: “Nö, von mir.”, woraufhin die Klasse zu lachen anfing. Warum hole ich so weit aus? Schreiben ist auch ein Handwerk und nichts ist so wichtig, wie andere Autoren zu lesen und deren Handwerk zu analysieren. Schreiben braucht Übung. Aber ich stellte das Schreiben irgendwann mal ein. Mein Wortschatz, meine Grammatik verloren sich mit der Zeit. Also, geneigter Leser, wundere dich bitte nicht, wenn hier die Satzzeichen, die Grammatik und die Wortwahl eher dürftig sind.

Der Wal und das Ende der Welt

Gelesen von Johann von Bülow.

Am Strand eines kleinen Dorfes an der Küste Cornwalls wird zuerst ein Mann angespült, dem die Dorfgemeinschaft hilft und kurz darauf ein Wal. Der Dorfgemeinschaft gelingt es mit dem Mann zusammen den Wal wieder ins Meer zu bugsieren. Das ist der Anfang der Geschichte. Im Lauf der Geschichte erfährt der Leser, warum der Mann in dieses Dorf verschlagen wurde, seine Vergangenheit und wie sich das Weltgeschehen auch auf dieses kleine Dorf auswirkt.

Andere beschreiben dies besser, als ich, deswegen verweise ich auf diese Seite.

An diesem Buch hat mich die abgefahrene Idee fasziniert und dass der Roman 2015 erschien und vieles, was uns in der Corona-Pandemie beschäftigte, vorweg nimmt. Auch gefällt mir die Sprache sehr gut (Dank an die Übersetzer Maria Poets und Tobias Schnettler). Man wird förmlich in diese Welt hineingesogen.

Angefixt nahm ich mir dann das nächst Hörbuch von John Ironmonger vor.

Das Jahr des Dugong – Eine Geschichte für unsere Zeit

Gelesen von Johann von Bülow.

Ich zitiere mal die von dieser Seite:

Die bewegende Klima-Erzählung. Vom Autor des Platz-1-Bestsellers »Der Wal und das Ende der Welt«. »Der eindringliche Appell, den der britische Autor John Ironmonger verpackt hat, wirkt sehr lange nach – im Herz und im Kopf der Leserschaft.« NDR Kultur

Auch heute noch muss ich immer wieder an diese Novelle denken. Sie ist sehr intensiv, äußerst fantasievoll und mit unliebsamen Tatsachen gespickt, die nahe gehen.

Die unberechenbare Wahrscheinlichkeit des Zufalls

Gelesen von Jona Mues.

Auch hier zitiere ich mal von dieser Seite:

Azaleas Mutter starb an einem Mittsommertag. Genau wie ihr Großvater, ihre Stiefeltern und einer der Männer, die ihr Vater sein könnten. Folgt diese Kette von Zufällen einem bestimmten Muster? Und wird sie selbst an einem 21. Juni sterben?

Azalea vertraut sich einem Experten für Zufälle an: Dr. Thomas Post. Als dieser beginnt, die Rätsel ihrer Vergangenheit zu entwirren, werden seine Überzeugungen von der Liebe, dem Leben und der Statistik völlig auf den Kopf gestellt.

Was für ein sagenhafter Roman! Gespickt mit Informationen (Determinismus, Teile der Geschichte Afrikas) und vielen Zeitsprüngen und Wendungen. Manchmal ein wenig verwirrend, aber der Autor löst die Verwirrung dann gekonnt auf.

Abschlussbemerkung:

  • Die Romane (die Novelle) von John Ironmonger haben mich begeistert und ich will meine Begeisterung weiterreichen.
  • Ich verlinke auf die Seiten von Hugendubel. Ich bekomme kein Geld dafür.
  • Die Hörbücher gibt es auch auf Spotify. (Stand: Juni 2022)

Abschließende Abschlussbemerkung:

Ich habe ziemlich ausgeholt, bevor ich dann die, doch sehr kurzen, Buchbeschreibungen anging. :-D

Es ist erstaunlich, wie Apple es noch immer nicht schafft ohne Probleme auf seinen Produkten eine Überblendung von Musik zu ermöglichen.

Viele Puristen verschmähen eine Überblendung, ich jedoch bevorzuge sie. Schon immer. Weil mich die Pausen nerven.

Sobald es irgendwie technisch möglich war, erstellte ich selbstgebrannte Musik-CDs mit Überblendung der einzelnen Titel. Als MP3 aufkam, war das ja nicht so einfach möglich, aber gelang dann irgendwann auch.

Ich habe viele CDs vor Jahren in meine Musikbibliothek von Apple gerippt, neben den bei Apple gekauften Alben und Musikstücken.

Gebe ich die Musik auf meinem MacBook Air (Monterey 12.4), aus der dort vorhandenen Musikbibliothek, wieder, klappt die Überblendung. Will ich jedoch über die Sonos Five hören (mittels AirPlay 2), klappt es nicht. Auch nicht über die Airpods Max. Bei dem iPhone und dem iPad ist es von Haus aus nicht möglich zu überblenden.

Spotify hingegen schafft es ohne größere Probleme auf allen Devices zu überblenden.

Mit Boom 3D gelang es mir dann doch zu überblenden. Auch auf den iDevices.

Aber diese Lösung ist auch eine Krücke, da die Normalisierung mit ihr nicht funktioniert.

Apple hat es doch mal geschafft den Musikmarkt zu revolutionieren! Warum schafft es dann diese Firma nicht dem Anwender einen komplikationslosen Musikgenuß zu ermöglichen? Schon seltsam. Liegt es an fehlenden Patenten? Ich bin ja nicht der einzige Apple-User, der dies moniert.